20. August 2013

Teilnahme

Internationales Sommerlabor 2013 | 29.08. - 07.09.  

ON narration | NO narration 

Zum dritten Mal veranstaltet das Tanzlabor_21 ein internationales Sommerlabor, ein Laboratorium für Praxis und Theorie, in dessen Zentrum vier von internationalen Künstlern und Theoretikern geleitete Workshops stehen. Unter dem Motto ON narration | NO narration richtet es in diesem Jahr seinen Fokus auf die Komplexität der Wirklichkeit, der mit der Verweigerung von Erzählungen nicht mehr beizukommen ist und fragt „was dann?“, wenn Montagen, Fragmente und Assoziationen längst das Reich kommerzieller Bildproduktion erobert haben. Umrahmt werden die Workshops von einem öffentlichen, internationalen Abendprogramm.   http://www.tanzlabor21.de/Deutsch/Workshops_3/


Gedanken | Text
 
ON Narration | NO Narration ist ein Spiel mit den Zeichen. Es ist, ist keine Erzählung. ON Narration | NO Narration verweigert lineare Erzählstrukturen. Verweigert den Akt des Verstehens und lenkt den Fokus auf das Sichtbare. Das Offensichtliche. Das was sich offenbart. Als Text-Körper. Als Struktur. Als Skelett. Es versteckt sich nicht im Unbewussten. ON Narration | NO Narration spielt mit den Zeichen, in dem es sie ihrer Eindeutigkeit beraubt. Kein Zugriff. Keine Kohärenz. Worte, Gesten werden gesetzt, um der Worte und Gesten Willen. Was passiert wenn eine Geste, ein Wort wiederholt wird. Höhlt es sich aus? Schafft es Platz für seine Tönung in der Höhlung? Es tönt Sinn nur im Plural. Sinne. ON | NO Narration legt sich in die Sinne. Macht aufmerksam für das WIE und nicht das WAS. Wie bewegt es. Wie klingt es. Wie ist es komponiert. Das Wie sagt nichts über das Was es bedeutet. Aussage sagt aus, schafft einen Ausgang. Eindeutige Einbahnstraße. Mehrdeutiges provoziert eine Vielheit, in der Ausgang nur Neugang bedeutet. Bedeutungslos meint nicht Sinnlos. Eher frei für die Sinne. Entzieht sich der Verfügbarmachung. Entmachtung. Bleibt mehrdeutig, komplex, rhythmisiert zwischen den Räumen. Legt den Finger auf das was sich bewegt. Was dadurch erst in Bewegung gesetzt wird. Schichtet sich auf. Etwas fällt heraus: Erinnerung. Imagination. Affekt. Worte, Gesten werden frei. Setzen Prozesse in Gang.
(mareike b.)